Bericht von Stephan, Christian C., Karli 05.07.2015

17. Ironman Austria

Am 28.06.2015 war es wieder einmal soweit, der Ironman Austria in Klagenfurt war wieder einmal das Zentrum der Triathlonwelt rund 3000 Starter aus allen Ecken der Welt waren am Start. Für das Ironteam waren Karli, Christian und Stephan am Start.


Stephan:
Da es für mich auch schon der dritte Start in Klagenfurt war, kannte ich alle Wege die man vor dem Bewerb zu gehen hat und so ging das Anmelde.- und Check.-in -Prozedere recht problemlos von statten. Am Renntag war wieder einmal um 4:00 Tagwache, um noch ein wenig Zeit zwischen Frühstück und Start vergehen zu lassen. Du musst ja nicht gleich beim Schwimmen rückwärts frühstücken an so einem langen Tag. Um kurz nach 7:00 war es für mich dann soweit, da kam dann nochmals kurz Hektik auf, da die Veranstalter die geniale Idee hatten den Schwimmstart um 5 Minuten vorzuverlegen *weil es mit dem Wellenstarts so schön klappt*. Das war zumindest die Begründung des Sprechers. Da kommst du schon ganz schön ins Schwitzen wenn du dich noch in einem abgelegenen Bereich einschwimmst und diese geniale Meldung aus dem Lautsprecher ertönt. So…, schnell aus dem Wasser und über die Zeitmessmatte ohne der natürlich keine Zeitnehmung möglich ist. Niemals habe ich bisher so eine aufgescheuchte Horde von Triathleten gesehen, ich bin mir sicher dass nicht jeder meiner Startgruppe rechtzeitig beim Start in dem dafür vorgesehen Bereich war. Aber egal, bei mir ist es sich gerade noch ausgegangen. Das war es dann auch schon was ich über das Schwimmen berichten kann, denn nach wenigen Minuten hat mein Gesicht Bekanntschaft mit einer feindlichen Ferse gemacht und ab da war die Schwimmerei eher ein (Alb)Traum als Realität. Zum Glück gibt es keine Haie im Wörthersee denn mein Nasenbluten hätte sicher ein paar angelockt. Ziemlich desorientiert und schwer enttäuscht entstieg ich dem Wasser und war mir noch gar nicht sicher ob ich weiter machen soll, hatte ich mir doch viel fürs Schwimmen vorgenommen. Ganz ohne Eile wanderte ich durch die Menschenmenge die entlang des 200m langen Weges zur Wechselzone ihre Angehörigen anfeuerten, während alle anderen an mir vorbeiflitzten. * Hast du wirklich das ganze Training gemacht um jetzt wegen so einem Sch… das Handtuch zu werfen. Nein! Auf geht’s und weiter im Text* Es war eine gute Entscheidung weiter zu machen denn ab da wurde es ein recht guter Tag.

Die Beine fühlten sich gut an und so machte ich am Rad wieder viel Boden gut, in den flachen Teilstücken konnte ich immer so um 38 – 39 Km/h fahren, bergauf hielt ich mich ein wenig zurück bergab, na ja was sonnst, volle Kanne. Die ersten 90 Km waren dann nach 2 Std. 36 Min. erledigt. Auf in die zweite Runde, 2 Kilometer nach der Wende war die Labstation für die persönliche Verpflegung auch *Special Needs* genannt, normalerweise funktioniert das so: Du gibst in der Früh einen Sack mit deiner Verpflegung ab und bei dieser Labstation wissen sie schon einige Minuten vorher dass du kommst (ist schon lässig was mit der Chipzeitmessung alles möglich ist (wäre) ).und reichen dir das Sackerl, soweit die Theorie. Leider war die Praxis so: Keiner wusste dass ich komme und als ich dann dort war hielt niemand ein Sackerl für mich bereit. Auch nach mehrmaligem nennen meiner Startnummer wurde nur hektisch in dem Sackerlhaufen gewühlt. Nach einer gefühlten halben Stunden (in Wirklichkeit waren es vielleicht 3 Minuten) bekam ich dann meine Sachen. Ich wünschte noch allen einen schönen Sonntag und nahm wieder Fahrt auf. Es fühlte sich weiter alles im grünen Bereich an und die zweite Runde war, bis auf den kurzen Zwischenfall, ein Ebenbild der ersten Runde. Nach 5 Std. 16 Min war ich dann wieder in der Wechselzone. Unterm Strich ein 34er Schnitt auf die 180 KM mit 1600 HM. Wenn ich den kurzen Aufenthalt bei der Labstation und die im Vergleich zu 2011 um ca 2 Km längere Strecke berücksichtige, war das mein bisher bester Radsplit in Klagenfurt.

Dann endlich wieder das Laufen, mir fällt jedes Mal ein Stein vom Herzen wenn ich das Rad abgegeben habe, denn dann kann einfach nichts mehr passieren (zumindest was technische Probleme anbelangt). Die ersten beiden Laufkilometer ging ich wie geplant sehr passiv an, du musst erst einmal fühlen was der Körper an diesem Tag zulässt, denk ich mir immer. Dann taste ich mich an die Reisegeschwindigkeit heran und versuche diese so lang als möglich zu halten. Es ist immer wieder interessant wie schnell mir der Marathon bei einem Ironman vergeht, KM Schild um KM Schild huschen da an mir vorbei es ist hart aber es macht auch Spaß. Die Strecke in Klagenfurt ist einfach schön zu laufen viel am See entlang eine tolle Allee entlang des Lendkanals und als Höhepunkt die belebte Innenstadt mit der Umrundung des Lindwurms. Hier (beim Laufen) bekommst du auch die Anfeuerungen am besten mit womit ich endlich an dem Punkt angekommen bin mich bei den fleißigen Anfeuerern (und Innen) zu bedanken. Wer sich den langen Weg von OÖ nach Klagenfurt antut und den ganzen Tag anfeuert was das Zeug hält ist ein wirklicher Held. Denn auch das ist sehr, sehr anstrengend, ich hab das schon probiert. Noch intensiver ist es natürlich für die Frauen die die ganze Vorbereitung, das gesamte Wochenende und all die Gespräche die sich nur um das Eine (natürlich Triathlon…) drehen, durchhalten müssen. Darum vielen, vielen Dank für all das, es hilft ungemein durchzuhalten wenn es dir eher nicht mehr so gut geht. Denn auch für mich kam natürlich der Moment wo es echt hart wurde. Aber nach 10 Std. 33 war es dann endlich soweit und ich hörte wieder einmal den schon legendären Sager des Platzsprechers *You are an Ironman (Eioman ..für Insider)*


Christian:
Ironman, der 5. Nach meinen 1. Ironman im Jahr 2009 hätte ich mir nicht gedacht, dass es 5 werden werden. Heute weiß ich, dass es nicht bei 5 bleiben wird. Ich hätte mir auch nie gedacht, dass die Schwimmdisziplin meine Lieblingsdisziplin werden wird.
Das Wetter war dieses Mal vom Feinsten. Wassertemperatur ca. 21 C°, Sonnenschein beim Start und angenehme Temperaturen. Beim Laufen hat sich sogar die Sonne angenehmerweise ein bisschen hinter den leichten Wolken vertschüsst.
Heuer wurde das 1. Mal in 7 Wellen gestartet, dadurch wurde die geballte Energie unmittelbar vor dem Start, die man sonst in Klagenfurt gewohnt war, uns Athleten und auch den tausenden Zuschauern natürlich genommen. Aber aus Sicherheitsgründen ist es so besser.  So machte ich mir beim Start keine Sorgen und fand sofort meinen Rhythmus. Ich fühlte mich im Wasser auch sehr gut. Ich schwamm die letzten 2,2 km schneller als die ersten  1,7 km. 
Als ich aus dem Wasser kam, war ich sehr überrascht, weil ich 1:24 (im Vorjahr 1:19) gebraucht habe. Habe aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst, dass die Schwimmstrecke laut meinem Garmin  und auch verglichen mit der Vorjahrstrecke 4km statt 3,8km  betrug. In der Wechselzone ging bei mir alles blitzschnell. Auf dem Rad spürte ich nicht die Kraft und Energie, die ich mir vorgestellt habe und gab trotzdem mein Bestes. Es ist mir aber trotzdem auf der gesamte Strecke sehr gut gegangen. Speziell auf den Anstiegen Faak am See und Rupertiberg genoss ich die Stimmung und die vielen motivierenden Zusprüche von den Zuschauern und ganz besonders von den Ironteamern.  Danke Erwin! Deinen Spruch: „Hol dir noch a paar Burschen!“,  habe ich ernst genommen und hab mir wirklich noch ein paar geholt. J Kurz vor Ende der 1. Runde im Bereich wo Haider 2008 seinen tödlichen Verkehrsunfall hatte, überrundete mich  Marino Vanhoenacker mit überhöhter J Geschwindigkeit und mit Polizeischutz. Das war auch ein besonderes Gefühl.
Nach 5:58 habe auch die Radstrecke verlassen und ab auf die Laufstrecke. Ganz bewusst lief ich schön langsam 1 km nach dem anderen. Und endlich sah ich nun Stephan, Karli und Herbert auch auf der Laufstrecke und sie sahen gut aus. Meine km- Zeiten wurden mit der Zeit nicht schneller, eher langsamer. Aber dafür war ich immer happy. Und immer wenn ich unsere Mädels und Burschen vor allem mein Schatz sah, die mich kräftig anfeuerten, fühlte ich mich noch besser. Im Zielkanal nach getaner Arbeit belohnte ich mich auf der finish line zur Krönung mit einem Handstandüberschlag.
Ich beendete meinen Ironman mit 12:24 und es war ein wunderschöner Ironman!


Karli:
Bei mir war es schon der neunte Ironman. Diesmal waren die Vorzeichen etwas anders, da ich aufgrund meiner OP und meiner Ausbildung nicht ganz so viel zum Trainieren gekommen bin wie in den letzten Jahren. Für den Wettkampf war ich aber voll motiviert, da ich meinen Mund gegenüber Martin etwas zu voll genommen habe, und meinte, selbst mit den wenigen Trainingsstunden unter 10 Stunden zu bleiben.

Schwimmen war für mich wie immer, nun ja nicht ganz. Durch die Welleneinteilung war es zwar sehr entspannt zu schwimmen, aber das Kribbeln beim Massenstart ist doch noch um einiges größer. Besonders hab ich mich gefreut, dass ich unsere anfeuernden Mädels im Lendkanal gesehen habe!

Am Rad ging die erste Runde noch flockig lockig von der Hand. Ich versuchte mich schön zurückzuhalten und brav zu essen. Klappte alles wunderbar, und mit 37,5 Schnitt hatte ich schon viele schnellere Schwimmer eingeholt. Aber bei Kilometer 120 hat es mir den Stecker gezogen. Nun ja, mit insgesamt 5x über 100km im Training auch kein Wunder ;-)! Ab hier ging es dann ziemlich zäh zurück in die Wechselzone. Beim Rupertiberg machte ich mir kurz Sorgen, ob ich eh nicht absteigen muss...

Zurück in der Wechselzone hab ich mir gedacht, heute lauf ich keinen Meter mehr. Also gemütlich hingesetzt, Socken angezogen, die Schuhe zugebunden, Kapperl auf und .... ich hatte wieder halbwegs gute Füße!! Nun ja, wenn ich schon mal da bin, kann ich ja einen Marathon laufen - zumindest zu Beginn ;-)!

Bis Kilometer 25 hatte ich die Krämpfe halbwegs im Griff und ich kam gut voran. Die Stimmung war super und ich hatte sogar richtig Spaß! Das hat man vielleicht im Gesicht nicht immer so gesehen ;-), aber ich freute mich dieses mal auf jeden Meter. Ok, ab Kilometer 32 hätten es ruhig ein paar Meter weniger sein können ;-). Außerdem begann ich ab hier mit dem Rechnen, ob ich mein Ziel, unter 10 Stunden zu bleiben auch erreichen könnte, da ich zu dem Zeitpunkt schon arge Probleme mit Krämpfen hatte.

In der Zielkurve holte ich mir noch mein Finisher Bussi von der besten Ehefrau wo gibt ;-) und bin dann zufrieden mit 9:53 ins Ziel gelaufen. Irgendwie hat mir der Ironman heuer voll getaugt, und ich hätte mich gleich wieder anmelden wollen. Aber schaun ma mal, ich glaube, es war noch nicht das letzte Rennen in Klagenfurt!

Danke an alle fürs anfeuern, es war ein Wahnsinn wie viele ich an der Strecke gekannt habe. Ich hoffe, ich hab keinen übersehen ;-)


Bilder Online, danke an Simon, Ina und Judith!!


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06.07.2015 - 10:35 Kommentar von Sonja Seyrkammer


Hallo Ironmänner! Hab gerade euren Bericht gelesen und ihr habt dieses Wochenende schriftlich sehr gut wiedergegeben! Es war ein super WE und ich finde wir waren eine tolle Truppe und hatten sehr viel Spaß. Wenn an diesem Tag um 3:45 der Wecker läutet ist sofort diese besondere Stimmung zu spüren die so einen Ironman Tag umgibt und die ich extrem lässig finde. Am liebsten würde ich mich da selber anmelden! Da versteh ich dann immer warum ihr so viele Stunden für das Training unterwegs seid! Es war total lässig und wieder einmal, Herbert erstmalig, habt ihr euch den Titel Ironman verdient! Ihr ward die besten "Eioman" überhaupt!

   


     
06.07.2015 - 13:00 Kommentar von Stephan Ott


Stimmt Soni, es war echt lässig. Insbesondere unserem Rookie (Herbert) beim 1. und hoffentlich nicht letzten Ironman zu begleiten war schon echt ganz speziell. Ich hab mich oft an 2008 zurück erinnert als ich meinen 1. Ironman gemacht habe. Die Emotionen, die Nervosität und dann die Erleichterung zu sehen ist wirklich toll....

   


     
07.07.2015 - 22:07 Kommentar von (Gast)


Hallo Mädels und Burschen vom Ironteam! Danke für die Unterstützung, Infos und Anfeuerung beim Ironman in Klagenfurt. Es war ein wahnsinns Erlebnis. Ps. Ich werde mich für eine freigabe von Flossen ab 50 J. einsetzen. Schnorcheln ist unter bestimmten erschwerten umständen auch erlaubt. sportliche Grüße Herbert

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